„Man muss einander helfen, die Augen zu öffnen, um von diesen Wunderns zu sehen, was die Wimpern hält.“ Schreibt sehr unpathetisch der Dichter Reiner Kunze.
Wer sich durch die kleinen Sois oder großen Hauptstraßen (Thois) Bangkoks bewegt, wird förmlich von Mopeds, Tuk-Tuks, Autos und Bussen umspült. Jeder Quadratzentimeter in dieser Megacity scheint zugepflastert und ist vom Verkehr eingenommen. Selbst auf Gehsteigen (wo die vielen Straßenhändler den Weg ohnehin einengen), können einem Mopedfahrer entgegenkommen. Das bisschen Grün ist in Blumentöpfe geflüchtet und doch, es gibt sie – Bäume. Kurios wie dieser, mitten auf der Straße. Bunte Bänder um seine Mitte heiligen ihn und machten ihn für Straßenbauarbeiten unantastbar, wie lange noch?
Dazu Reiner Kunze:
„Unter sterbenden Bäumen
wir haben die Erde gekränkt,
sie nimmt
ihre Wunder zurück!
Wir der Wunder
eines!“