Der Text aus dem Buch Deuteronomium (32,1ff, siehe 8. November) hat mich auch heute beschäftigt. Da heißt es: „Ist er nicht dein Vater, dein Schöpfer? Hat er dich nicht geformt und hingestellt?“
Das hat Menschen aller Zeiten nicht abgehalten a n d e r e Menschen mit Füßen zu treten, den eigenen Leib und das was anderen heilig ist, wie z.B. heilige Stätten zu schänden. Daran erinnert uns die Geschichte, wenn wir der Reichspogromnacht (9.November 1938) heute gedenken.
„Denk an die Tage der Vergangenheit, lernen aus den Jahren der Geschichte!“ ebd.
Dazu kommt mir auch ein Text des Hl. Augustinus in den Sinn, den ich einmal in einer Ausstellung gelesen habe:
Du, Herr, wandtest mich zu mir selbst zurück,
Du, Herr, holtest mich hinter meinen Rücken hervor,
wo ich mich versteckt hatte
um mich selbst nicht sehen zu müssen.
Du, Herr, stelltest mich vor mein Angesicht
um mich sehen zu lassen, wie entstellt ich war.
Ich sah es und war entsetzt.
Und es gab keine Möglichkeit mehr,
mir selbst zu entfliehen.
Augustinus (354-430)-Bekenntnisse
Foto: Graz Kulturhauptstadt 2003, Ausstellung im Hof des Grazer Priesterseminars.